
PU-Oberfläche:
In der Schweiz, einem typischen PU-Land, (wie z. Bsp. auch Holland-Deutschland hingegen ist ein typisches Holzoberflächen-Land) werden die meisten Turnhallen mit einem PU-Oberbelag ausgeführt. Egal, ob punkelastisch, kombielastisch, etc. ist die Oberfläche fugenlos, leicht zu reinigen, von den Farbmöglichkeiten her breit gefächert, und man kann den Boden retoppen. Retoppen heisst, dass man diesen nach x-Jahren nicht unbedingt erneuern muss, sondern die oberste Schicht abschleifen, und eine neue Schicht PU giessen kann.
Schweiz und Holland sind deswegen typische PU-Länder, weil in beiden Ländern bekannte und signifikante Hersteller zu Hause sind.
In Deutschland ist es anders: durch einen grossen, lokalen Holzboden-Produzenten im bayerischen Rosenheim ist die sportliche Landschaft Deutschlands eher auf Holz ausgerichtet.





Holz-Oberfläche:
Holzoberflächen kennen wir aus dem amerikanischen Basketball, wo tradionsgemäss auf Holz (meistens amerikanischer Ahorn) gespielt wird. Ebenso Squash ist ein typischer Sport für eine Holzoberfläche, und zwar für helle Holzarten wie Eiche oder Esche. Mitt-lerweilen gibt es auch Glas-Courts, aber traditionell wird auf Holz gespielt. Ebenso Roll-hockey ist eine Sportart, wo auf Holz gespielt wird.
Holz ist edel, man kann es auch, wie das PU, retoppen (je nachdem, wie dick die Deck-schicht des eingesetzten Parketts ist), aber setzt voraus, dass eine gewisse Luft- und Feuchtigkeit eingehalten wird, damit das Holz nicht schwindet oder quillt. Auch hier gibt es verschiedene Holzunterarten: wird in Amerika und Canada vornehmlich Vollholz genommen, setzen wir in Europa mehr auf einer echten Holz-Deckschicht von zwischen 3.6-5-6 mm, und darunter eine Mittelschicht, zur Stabilisierung (meistens aus Nadelholz) und einer Trägerschicht, meistens aus Holzverbundstoffen wie MDF, HDF, etc. Im Fach-jargon wird dies Dreischichtparkett genannt.

Recycling-Gummi und EPDM:
Für den Fitnessbereich und auch im Boxbereich wird eine Oberfläche aus recyceltem Gummi mit z. Bsp. EPDM-Granulaten (als Farbgebung) gesetzt. Diese Böden sind sehr resistent, einfach und schnell zu verlegen und kommen auf Rollen. Die dünne Schicht von 4-12 mm ist auch ein Pluspunkt für dieses Material. Hat man z. Bsp. beim Fitness einen Schwerhantelbereich, so kann man entweder dickere Platten nehmen (30 mm Stärke) oder unter der dicksten Matte nochmals eine reine Gummigranulatmatte legen, um eine grössere Stärke zu bekommen, und somit eine gute Alternative zu den 30 mm starken Platten. Dazu kommt noch, dass die Geräuschminimierung mit diesem Material besonders gut ist. (Z. Bsp. wenn man ein Gym in einer Stadt in einem Geschäftshaus eröffnen möchte-oft und viel z. Bsp. in England der Fall.)
Fürs Boxen setzt sich dieser Boden ebenso durch, weil man eine relativ harte Oberfläche hat, wie beim Boxen gewünscht. Ebenso ist das Gleitverhalten dieses Bodens für Boxer optimal, da sie nicht ausrutschen, und sich sehr natürlich auf diesem Boden bewegen können. Auch das Kriterium gelenkschonend muss man hier auflisten, denn Kampfsport-arten gehen oft und gerne auf die Gelenke.
In der Regel besteht so ein Boden aus ca. 85% recyceltem Gummi, und 15% EPDM als Farbgerber. EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer wird auch oft auf Spielplätzen als Fallschutz verwendet, ebenso wie auch auf Laufbahnen als oberste Schicht). Wer es ganz edel haben möchte, und wo Geld nicht so eine primäre Rolle spielt, kann anstatt dem recyceltem Gummi auch einen Boden aus 100% EPDM einbauen. So kann er die Farben selber auswählen, und hat sozusagen seinen «eigenen» Boden.





Linoleum:
Linoleum besteht hauptsächlich aus Leinöl, Harzen, Holzmehl, Korkmehl, Kalkstein und Jute. Diese Rohstoffe werden zu einem zähelastischen Stoff, dem sogenannten Linoleum-zement, verarbeitet und anschließend auf ein Jutegewebe kaschiert. Linoleum wird oft mit Vinyl, als PVC, verwechselt, hat aber mit diesem gar nichts gemein. Linoleum ist ein Natur-produkt, während Vinyl ein synthetischer Kunststoff ist.
Lino wird oft im Handball verwendet, und hat seine Popularität in seinen Ländern Frankreich und Deutschland errungen. Linoleum kommt in Rollen, und ist somit nicht fugenlos. Er wird zwischen den Fugen verschweisst. Da der Linoleum sehr dünn ist (zwischen 1.2 und 4.0 mm) ist es erforderlich, dass der Untergrund sehr eben ist, und keine Differenzen ausweist. Jede noch so kleine Unebenheit kann sich auf die Oberfläche übertragen, so dass das Verlegen von Lino als nicht sehr einfach zu bezeichnen ist. Lino bietet auch eine breite Palette an Farbmöglichkeiten.

Kunstrasen:
Auch Kunstrasen wird in die Kategorie Sportbeläge eingegliedert, und seine Funktionen werden unter der DIN 18035 gelistet. Mittlerweile gibt es viele Arten von Kunstrasen, auch den Hybridrasen. Beim herkömmlichen Kunstrasen ist das Untergras aus PP und die langen Halme sind aus PE gefertigt. Polypropylen weist bei einem geringem spezifischen Gewicht eine hohe Festigkeit auf und als Untergras sorgt das PP dafür, dass sich der Kunstrasen schneller wieder aufrichtet. Kunstrasen wird bei Fussball- und Hockeyspielen mit Gummi-granulat oder mit EPDM gefüllt, damit er gut liegt. Heute sprechen wir beim Kunstrasen von der 4. Generation, welche auch von der UEFA und der FIFA zugelassen wird. Kunstrasen kann aber auch im Indoorbereich verlegt werden; oft wird es in Kombination auch mit anderen Bodenbelägen eingesetzt, z. Bsp. im Fitnessstudio zum Schlittenziehen. Aber auch auf Balkone, als Ersatz von Gras, kommt er immer mehr zum Einsatz. Kunstrasen wird auf Rollen geliefert, die für grosse Projekte eine Breite von 1.0-4.0 m aufweisen.


Weitere Möglichkeiten:
Es gibt noch viele unzählige Beläge, die man heutzutage einsetzen kann: einige aus Überzeugung, andere aus Marketinggründen.
-Glas: viele Squash-Center setzen heute auf Glasböden und Glaswände, da man auf diesem Material eine gute Ballreflexion hat, und man die Linierungen mit LED-Lichtern machen kann. Mit Sicherheit ein cooler Look für ein Squash-Center.
-PVC: PVC-Sportböden sind Vinylböden, die speziell für Sportplätze wie Badminton, Basketball und Volleyball entwickelt wurden . Sie bestehen aus mehreren Schichten, darunter einer bedruckten Designschicht und einer transparenten Verschleißschicht, die für Haltbarkeit, Komfort und Leistung sorgen. Leider darf man eines nicht vergessen: solche Beläge haben Weichmacher, und diese werden mit der Zeit freigesetzt. Ebenso ist die Entsorgung dieser nicht so einfach, und oft muss man diese speziell entsorgen, was wiederum mit höheren Kosten verbunden ist.
-Schaum: Schaum wird heute überall gerne eingesetzt: ist er doch leicht, recycelbar, lang-lebig, formstabil, etc. Schaum wird oft bei punktelastischen Belägen eingesetzt, anstelle der Gummimatte. Für den gleichen Kraftabbau benötigt man hier eine geringere Stärke, und sie sind auch leichter zu verlegen. Für diesen Einsatz werden sie in Rollen geliefert.
Aber auch für Tatami-Matten, oder auch Tatami-Rollen, sind diese ideal einsetzbar. Für Judo, Jiu-Jitus, werden hier gerne weichere Beläge verwendet als für das Boxen. Nachvoll-ziehbar, wenn man die beiden Sportarten miteinander vergleicht. Ebenso im Thaibox-bereich werden weichere Beläge eingesetzt, und da man beim Schaum mit dem Raum-gewicht spielen kann, ist dieses Material universell einsetzbar. Von 40-300 kg/m3 bekommt man diesen Baustoff schon standardmässig in Rollen oder Platten.